Burg Hocheppan

Die Burg Hocheppan ist eine sogenannte Höhenburg und eine der bedeutendsten Wehranlagen Südtirols. Sie liegt in der Gemeinde Eppan an der Weinstraße im Überetsch. Die Burg befindet sich in der Fraktion Missian, in der 240 Menschen leben. Die nächstgelegene Großstadt ist das nur rund 12 Kilometer entfernte Bozen, die Hauptstadt Südtirols.

Die Geschichte der Burg

Graf Ulrich II aus dem Herrschergeschlecht der Eppan soll um 1125 die Burg Hocheppan erbaut haben, nachdem er seinen alten Wohnsitz in der Nähe des Dorfes St. Pauls aufgeben musste. In den Jahren zuvor war es zu Auseinandersetzungen mit dem Grafen von Tirol gekommen, die die Gebiete der Grafen Eppan beanspruchten. Graf Ulrich II benötigte eine Trutzburg in uneinnehmbarem Gelände, um sich vor den Angriffen seiner Feinde zu schützen. Die Höhenlage in Missian war dafür ideal geeignet.
Nur wenige Jahre nach dem Bau der Burg überfielen die Grafen Eppan eine Gesandtschaft des Papstes, was den Welfenherzog Heinrich der Löwe dazu veranlasste, die Burganlage zu zerstören.
Nachdem sie wiederaufgebaut wurde, erhielten 1315 die Tiroler Grafen die Burg.
1911 kam die Burg in den Besitz der Familie des Grafen von Enzenberg, welche die Bauwerke renovieren ließen. 2016 schließlich kaufte die Gemeinde Eppan das historische Gebäude für 3,5 Millionen Euro.

Wanderungen rund um die Burg Hocheppan

Die Drei-Burgen-Wanderung

Der Weg Nr. 9 führt seine Wanderer zur Burg Hocheppan, dann weiter zur Schlossruine Boymont, bis sie schließlich am romanischen Schloss Korb endet. Dabei überwinden die Wanderer einen Höhenunterschied von rund 400 Metern in etwa zwei Stunden.
Die Wanderung beginnt am Schloss Korb, das heute ein Hotel beherbergt. Zunächst auf ebener Fläche, dann ansteigend, führt der Weg entlang des Unterhauser Weinstadl zum Kreideturm. Dieser liegt etwa zehn Minuten von der Wehrburg Hocheppan entfernt und diente in früherer Zeit als Signalturm. Er wurde mit Kreidefeuern betrieben, die ihm seinen Namen gaben.
Schließlich kommen die Wanderer auf der Burg Hocheppan an, wo sie eine atemberaubende Aussicht genießen können. Kulturinteressierte Besucher sollten sich den Besuch der Burgkapelle nicht entgehen lassen. Die dort abgebildeten Fresken verliehen der Kapelle den Beinamen „Sixtinische Kapelle Tirols“ und gelten als besterhaltene Fresken der Region.
Weiter geht die Wanderung zur Schlossruine Boymont. Die Anlage wurde um 1230 von den Grafen Eppan erbaut, allerdings nach einem Feuer im 15. Jahrhundert aufgegeben. Im 20. Jahrhundert erfolgte eine liebevolle Restauration. Die Rittersäle und die romanischen Rundbogenfenster sind sehr sehenswert. Wer möchte, kann sich im Burghof bei herzhaften Mahlzeiten stärken, bevor es in etwa 15 Minuten zum Schloss Korb zurückgeht.
Die Wanderung ist ideal für etwas geübte Wanderer geeignet und sollte in den warmen Monaten in Angriff genommen werden.

Familienwanderung von Andrian zur Burg Hocheppan

Der Weg Nr. 2 führt auch ungeübte Wanderer in etwas mehr als einer Stunde vom Dorfplatz in Andrian zur Burg Hocheppan.
Die Tour beginnt auf dem Dorfplatz von Andrian, folgt der Bindergasse zum Festenstein. Nach einem halben Kilometer biegen die Wanderer in den Krippenweg, dann in den Hocheppaner Weg ein, der in den Wald führt. Hier führt der Weg Nr. 2 über steilere und flachere Wege durch den Mischwald bis zum Kreideturm.
Etwa zehn Minuten, nachdem der Kreideturm passiert wurde, erreichen die Wanderer die Burg Hocheppan und können die herrliche Aussicht nach Bozen genießen. Die Burgschenke bietet eine ideale Gelegenheit zur Rast, bevor es auf demselben Weg wieder zurück nach Andrian geht.
Die Wanderung stellt nur leichte Anforderungen an die Wanderer und sollte zwischen April und November stattfinden.

Die erweiterte Drei-Burgen-Wanderung ab Missian

Die Drei-Burgen-Wanderung ist der Klassiker unter den Wanderungen rund um die Burg Hocheppan. Für geübte Wanderer empfiehlt es sich, die Wanderung zu erweitern und sich auf einen rund vier Stunden dauernden, zehn Kilometer langen Weg von Missian aufzumachen.
Dabei werden Höhenunterschiede von 590 Metern überwunden und alpines Gelände durchwandert.
Die Tour startet in Missian und führt durch waldiges, ansteigendes Gelände, bis nach etwa drei Kilometern der Wanderweg Nr. 9 erreicht ist, der die Wanderer auf der Drei-Burgen-Runde zur Burg Hocheppan führt. Hier bietet sich eine Einkehr in der Burgschenke an, bevor es am Kreideturm entlang weiter nach Norden geht.
Nun folgen die Wanderer dem Hocheppaner Weg S1 einem steil ansteigenden Gelände, bis sie nach insgesamt rund fünf gewanderten Kilometern den Lipphof erreichen. Von hier aus bietet sich ein herrliches Panorama ins Etschtal. Die Südtiroler Küche ist weithin geschätzt, eine Rast lohnt sich also.
Zurück geht es über den Perdoniger Weg durch das Örtchen Perdonig über den Burgenweg Nr. 9S zurück nach Missian.
Wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreist, kann in den Orten unterwegs auch verschiedene Buslinien für die Rückfahrt nutzen, so etwa in Perdonig, um die Wanderung abzukürzen.