Die Burg Anger gilt als Ansitz. Das ist ein Herrensitz des niederen Adels, der nicht sehr gut befestigt war. Ansitze waren bessere Gutshöfe und dienten hauptsächlich dem Schutz der Familie.
Burg Anger liegt am östlichen Ufer der Eisack in Südtirol (Italien). Der Ansitz liegt zwischen der Brennerautobahn und der Staatsstraße 242 (Grödner Tal). Der Bauernhof wurde 1300 von den Herren von Teis befestigt und wurde so zum Ansitz. Von 1442 bis 1591 war die Burg im Besitz der Herren von Neidegg, die diese ausbauten. Das Besondere an der Burg Anger liegt in ihrem Grundriss, der trapezförmig ist. Ein Zwinger im Westen schützt den Ansitz (Zutritt vom Osten). Der Hof ist architektonisch wegen seiner Bogenöffnungen, Erkern an der Außenseite, außergewöhnlich hohe Schießscharten und Freitreppen interessant.
Wem gehört die Burg heute?
Die Burg erhielt ihren heutigen Namen von Niklaus von Anger, der sie 1323 in Besitz nahm. 1348 sterben die Herren von Teis aus, sodass ein Jahr später Konrad von Schenk das Lehen übernimmt. 1354 werden die Herren von Gufidaun mit dem Lehen betraut. 1442 kaufen die Brüder Georg und Hans von Neidegg die Burg. Ihr Stammsitz ist die Burg Neidegg. Diese liegt oberhalb von Anger. 1591 übernehmen die Mayrhofen zu Koburg Burg Anger und behalten sie 200 Jahre lang. Durch die vielen Besitzerwechsel verwahrlost die Burg schließlich bis sie in die Hände von Arthur von Wallpach 1894 gelangt. Der Ansitz Anger wird bis heute von dieser Familie bewohnt (Besichtigung nur von außen!).
Was hat der Ort Klausen für Besucher zu bieten?
Klausen liegt im Eisacktal, in Südtirol, gehört zu Italien und liegt 10 Kilometer südlich von Brixen. Umgeben von den Ausläufern der Dolomiten, allen voran der Säbener Berg, bietet die Gegend gute Wandermöglichkeiten. Interessant sind die Gräber aus germanischer und rätoromanischer Zeit. Über den Ort als Bischoffsitz (800-1000) gibt es zahlreiche archäologische Funde. Beim Nachbarort Villanders sowie beim Schloss Gernstein (zu besichtigen) wurde Silber-, Beli- und Kupfer abgebaut. Klausen war damals Berggerichtsort und später Sitz des K.u.K. Ackerbau-Ministeriums. Königin Maria Anna von Spanien errichtet in Klausen 1699 das Kapuzinerkloster. Grödden ist weltberühmt für seine kunstvoll geschnitzten Holzkrippen. Das Kloster Säben gilt als bekannter Wahlfahrtsort.
Klausen ist die Hauptstadt des berühmten „Törggelen“-Brauchs
Durch Südtirol führt die Weinstraße, an der auch St. Michael-Eppan liegt. In der Gegend liegen viele Ansitze, die zum Teil alle besichtigt werden können. Typisch für Südtirol (Italien) ist das Törggelen. Klausen und St. Micheal Eppen sind für ihren hervorragenden Wein bekannt. Aufgrund der speziellen Hanglage und des Bodens besitzt dieser Wein eine hervorragende Qualität. Schon die Römer wussten das zu schätzen und so entstand „Törggelen“. Dabei handelt es sich um einen typischen Brauch der Region Südtirol. Traubenmost und junger Wein werden als Getränk mit gerösteten Kastanien, Nüssen und süßen Krapfen verzehrt. Als Hauptgericht wird Speck und die berühmte Kaminwurzen mit Roggenbrot gereicht. Im 21. Jahrhundert werden beim Törggelen herzhafte Schlachtplatten mit Sauerkraut, Surfleische, Hauswürste und Knödeln serviert. Im Spätherbst versammeln sich die Winzer um das Presshaus und verkosteten den Wein. Törggelen findet in den zahlreichen Burschenschänken großen Anklang.