Wandern mit Babys

Ein neuer Sprössling stellt das Leben einer jungen Familie erstmal gehörig auf den Kopf. Für wanderbegeisterte Eltern stellt sich mit dem Familienzuwachs zudem die Frage, ab wann das Baby für eine Wanderung gewappnet ist. Schließlich ist der direkte Kontakt zur freien Natur nicht nur Balsam für die Seele, sondern fördert auch die Entwicklung und das Wohlbefinden des Kindes.

Das Wichtigste in Kürze

  • Neugeborene sind schon nach wenigen Lebenswochen bereit für die erste Wanderung
  • Als Transportmöglichkeit stehen Eltern Tragen, Kraxen und Kinderwagen zur Auswahl
  • Tragen sind bereits für wenige Wochen alte Neugeborene geeignet
  • Kraxen setzen einen selbstständigen und festen Stand voraus sowie ein Mindestalter von wenigstens einem Jahr

Die erste Wanderung mit dem Baby

Als neuer Erdenbewohner gibt es in den ersten Tagen und Wochen jede Menge Neues zu entdecken. Für ein Neugeborenes bedeutet die Fülle an unterschiedlichen Reizen aus der Umwelt jedoch auch Stress. Nach einer Schonzeit von ein bis zwei Lebenswochen ist ein Neugeborenes an die Umgebung akklimatisiert und bereit für den ersten kurzen Spaziergang. Sind die ersten längeren Spaziergänge absolviert, reicht die Energie des Babys auch schon für die ersten Wanderungen.
Auch steht natürlich die Frage im Raum, ob sich die Mutter bereits von den Strapazen der Schwangerschaft erholt und bereit für eine Wanderung ist. Lange Fußmärsche belasten durch die Anspannung und Entlastung des unteren Bewegungsapparates vornehmlich den Beckenboden, der nach der Geburt häufig Erholung bedarf.

Verschiedene Transportmöglichkeiten im Überblick

Ist es endlich so weit und befindet sich die erste Wanderung in Planung, steht die Frage nach der richtigen Tragehilfe für die nächste Wanderung im Raum. Bei der großen Auswahl an verschiedenen Tragehilfen kommt es jedoch hauptsächlich auf den Wohlfühlfaktor an. In jedem Fall muss sie die Haltung des Kindes positiv unterstützen und eine Anhock-Spreizhaltung ermöglichen. Außerdem muss sich die Transportmöglichkeit auch nach mehreren Stunden noch gut anfühlen. Eine gleichmäßige Gewichtsverteilung ist daher zur Vermeidung von Rückenschmerzen und Haltungsfehlern essenziell.
Grundsätzlich haben Eltern die Auswahl zwischen einem klassischen Tragetuch, einer Halfbuckle und Fullbuckle Babytrage sowie einer Kraxe. Jede Babytrage hat dabei ihre eigenen Vor- und Nachteile:

Kraxe

Gleich einem Tragerucksack findet das Kind hier Platz auf dem Rücken. Dank der erhöhten Sitzposition genießt es einen besseren Ausblick in die freie Natur. Vorteilhaft ist der zusätzliche Stauraum für Proviant und Versorgungsartikel. Während vor allem Eltern während des Sommers von der fehlenden Körpernähe profitieren, fehlt dem Kind im Winter eine Wärmequelle. Das Kind kühlt schneller aus, zeitgleich ist die Kraxe suboptimal für die Beindurchblutung. Sie eignet sich zudem nicht für Kinder unter einem Jahr, da ein fester und eigenständiger Sitz vorausgesetzt ist.

Trage

Häufig in urbanen Gegenden gesehen, eignet sich das Tragetuch perfekt für Spaziergänge mit einem Neugeborenen. Dank der Körpernähe kühlt das Kind nicht aus. Bei hohen Temperaturen und bei anstrengenden Wandertouren sorgt der direkte Körperkontakt für verschwitzte Bekleidung und fehlende Belüftung. Sie eignet sich bereits für wenige Wochen alte Babys. Mehr Komfort bieten sogenannte Halfbuckle oder Fullbuckle Babytragen, da sie die natürliche Anhock-Spreiz-Haltung von Neugeborenen unterstützt und mehr Stabilität als ein Tragetuch bieten. Da das Gewicht allerdings vorwiegend auf den Schultern lastet, eignet sich eine Babytrage eher für kürzere Wanderungen.

Kinderwagen

Spezielle Kinderwagen für Outdoor-Aktivitäten sind vor allem für längere Wanderungen und gut ausgebauten Wanderwegen ideal. Sie bieten mehr Stauraum für Gepäck und entlasten die Schulter- und Rückenmuskulatur. Nachteilhaft ist der hohe Preis. Auch sind sie nicht mit allen Wanderwegen kompatibel und lassen keine Handfreiheit zu. Allerdings halten sich die Kraftanstrengungen im Vergleich zur Kraxe deutlich im Zaum, so sind auch lange Wanderungen ohne vorausgehendes Training möglich.

Fazit

Vor der ersten Wanderung führen erste Spaziergänge das Kind an den Kontakt mit der Außenwelt heran. Schon in den ersten Wochen sind so kleinere Wanderungen möglich. Hier reichen schon einfache Tragetaschen zum Transport des Babys vollkommen aus. Längere Wanderungen machen sogenannte Outdoor-Kinderwägen möglich. Vor allem entlasten sie die Rücken- und Schultermuskulatur der Eltern und lassen die Wanderung insbesondere bei höheren Temperaturen nicht zu einem Kraftakt avancieren. Mit steigendem Alter und sicherem Halt wird die Kraxe zur Alternative. Der Wanderrucksack bietet sich optimal als Tragemöglichkeit für einjährige Kleinkinder an und bietet neben dem nötigen Stauraum auch eine Handfreiheit für Wanderungen über Stock und Stein abseits der Forstwege.